E-Mobility ist auch in Afrika ein Megatrend. Nun unterzeichnete EWIA einen Vertrag mit Wahu!. Das Unternehmen will in Ghana zukünftig 200 E-Bikes pro Monat fertigen. Die nachhaltige und günstige Mobilität, die die Wahu! Bikes und die dazugehörige App bereitstellen, öffnen mehrere Jobmärkte und gewähren insbesondere Frauen Zugang zur aufstrebenden Gig Economy. Die Idee wurde ursprünglich in Tamale in Nordghana geboren. Hinter dem Unternehmen stecken eine smarte Unternehmerin und zwei deutsche Auto-Manager. Die Münchner Schörghuber-Gruppe (Paulaner Bräu/Arabella Hotels) gehört zu den Investoren.
EWIAs Managing Director Timo Schäfer und Sales Director Nana Kwadwo Adu-Boateng haben mit dem ghanaischen E-Bike-Hersteller und -Provider Wahu Mobility den Vertrag unterzeichnet: Geplant ist zunächst eine 42 kWp-Anlage auf dem Werksgelände von Wahu! Zwei bis drei weitere Ausbaustufen könnten bald folgen, um dann 200 kWp zu erreichen – denn Wahu! hat einiges vor. Die Firma will zukünftig in Ghanas Hauptstadt Accra 200 E-Bikes pro Monat produzieren – und dazu braucht es günstigen, nachhaltigen und verlässlichen Strom. Etwas Anderes käme für eine Firma, die eine nachhaltige Mobilität ermöglicht, auch nicht in Frage.
Wahu Mobility wurde im vergangenen Jahr von der Seriengründerin Valerie Abena Konyo Labi mit Unterstützung zweier namhafter deutscher Auto-Manager, nämlich Toni Heigl, ehemals BMW-Manager und dem ehem. BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer aus der Taufe gehoben.
Wahu! – ehemals Mana Mobility, bzw. Africa Cargo Bikes – designt und produziert seine extra auf den ghanaischen Markt abgestimmten E-Bikes selbst und stellt seine Flotte dann in Ghana sehr populären Lieferdiensten wie etwa Bolt und Glovo zur Verfügung, mit denen eine Partnerschaft besteht. Und Wahu! adressiert auch Privatpersonen, die als Kuriere alles Mögliche ausliefern.
Rent-to-own und Zugang zur Gig EconomyNeben der grünen Mobilität, die Wahu! ermöglicht, geht es der Firma – genauso übrigens wie EWIA – darum, ihre Nutzer zu Besitzern zu machen, und fördert daher mit einem Rent-to-own-Programm die finanzielle Unabhängigkeit der Bike-Entrepreneure. Die E-Bikes kosten rund 2.000 US-Dollar in der Anschaffung, ein Finanzplan sieht eine Ratenzahlung innerhalb von 18 bis 24 Monaten in wöchentlichen Raten à 30 US-Dollar vor.
Die äußerst robusten Wahu!-Bikes sind quasi Lastenräder mit dicken Reifen und verstärkter Vorder- und Hinterradfederung, die sowohl auf dem Land als auch in der Stadt geländegängig sind und sowohl eine Tretunterstützung als auch eine Gasfunktion bieten. Sie werden mit zwei leicht austauschbaren Batterien ausgeliefert, die für rund 140 Kilometer Reichweite pro Tag ausreichen, verriet Labi jüngst “BBC Focus on Africa”. Maßgeschneidert entwickelt von ghanaischen Ingenieuren, nur die Batterien werden nicht vor Ort produziert.
Mit den Bikes erhalten die Nutzer und Besitzer in spe außerdem Zugang zu Ghanas Gig Economy, denn sie bekommen über Wahu! auch Aufträge. So soll insbesondere auch Frauen in ländlichen Regionen Einkommen verschafft werden, das ist der Gründerin wichtig.
Eine eigene App versorgt die Fahrer:innen mit Informationen zum Ladezustand der Batterie, zu den zurückgelegten Distanzen, den eingesparten CO2-Emissionen (für die die Nutzer sogar “Carbon Credits” und “Loyalty Points” bekommen, die sie zu Geld machen können) etc. Die App listet in einer Map aber auch lokale Mechaniker und Lade-Möglichkeiten für sämtliche E-Fahrzeuge, die es in Ghana gibt (nicht nur die eigenen).
Beträchtliches Investment seitens der Schörghuber-Gruppe fördert ExpansionBlue Lion, das Family Office der in München sitzenden Schörghuber-Gruppe (Immobilien, Hotels, Paulaner), investierte jüngst eine nicht näher bezeichnete beträchtliche Summe in Wahu!. Mit dem Kapital sollen die Produktionskapazitäten erweitert, in Forschung und Entwicklung investiert und Marketing und Vertrieb ausgebaut werden. Schon heute ist Wahu! nicht nur in Accra, sondern auch in Togos Hauptstadt Lomé tätig. Außerdem steht eine Expansion in die nigerianische Megacity Lagos und in die Hauptstadt Sambias, Lusaka, bevor.
Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sind sehr gespannt auf die Entwicklung.
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