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Apropos Afrika – Wie in Ghana Weihnachten gefeiert wird


Wie feiern eigentlich die Menschen in Afrika Weihnachten? In Ghana bekennt sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung zum christlichen Glauben: Laut einer offiziellen Volkszählung aus dem Jahre 2021 sind es 71 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner. Die Geburt Jesu ist deshalb auch südlich der Sahara Anlass für ein großes Familienfest voller Tradition und Bräuche.


Do they know it’s Christmas? Ja, auch die Menschen in Ghana wissen, trotz der heißen Temperaturen im Dezember, dass das Weihnachtfest bevorsteht, und bereiten sich mit eigenen Traditionen darauf vor. Zwar gibt es keine Weihnachtsmärkte, Adventskränze oder Glühwein, doch in Accra und anderen großen Städten Ghanas wird bereits ab November weihnachtlich geschmückt. Mit dem Ende der Kakao-Ernte beginnt hier die Vorweihnachtszeit. Und auch Weihnachtsbäume und Christbaumschmuck gibt es, wenn auch meist aus Plastik. Zudem schmücken die Ghanaer Mango-, Guaven- oder Cashew-Bäume festlich.

Familienzeit

Naht das Fest, wird die Familienzeit ganz großgeschrieben. Nach dem Motto „Driving home for Christmas” fahren die Menschen zu ihren Lieben in die Dörfer, allerdings erst spät am Heiligen Abend. Denn am 24.12. wird meist noch ganz normal gearbeitet, bis es schließlich doch besinnlich und meist sehr laut wird. Denn die meisten Ghanaer feiern in der Großfamilie mit Onkeln, Tanten, Eltern und Großeltern. Die Feierlichkeiten enden in der Regel erst in der ersten Januarwoche.

Feuerwerk und Festumzug

Nicht jede Familie kann es sich jedoch leisten, das Haus oder die Hütte weihnachtlich zu schmücken. Ebenso ist es meist den wohlhabenderen Familien vorbehalten, den Kindern Geschenke zu machen. Bei den anderen geht es vor allem um das Zusammensein und das zusammen Feiern – Materielles ist hier nicht so wichtig. Es ist das Fest der Liebe.


Der weltliche Weihnachtsmann „Santa Claus“ findet in Ghana übrigens sein Ebenbild in „Papa Bronya“ – Vater Weihnacht. Statt schwerer Stiefel trägt er Sandalen und dazu ein wunderschönes rotes, mit Gold verziertes Gewand. Vervollständigt wird sein Outfit durch eine traditionelle gemusterte Schärpe und einen weißen Umhang mit Kapuze.


Eine besondere Tradition des Weihnachtsfests in vielen Städten und Dörfern Ghanas ist das Feuerwerk. Anschließend gehen die meisten Menschen in die Kirche, wo gemeinsam getrommelt, gesungen und getanzt wird. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es in vielen Gemeinden einen traditionellen und sehr bunten Festumzug, der vor allem bei den Kindern auf viel Begeisterung stößt.


Festessen in einem Topf serviert

Während in Deutschland vor allem Gans oder Ente auf der weihnachtlichen Tafel stehen, kochen die Ghanaer je nach Region unterschiedliche Leckereien. Fufu, das Nationalgericht Ghanas, das aus gestampften Maniokwurzeln in Kloßform besteht, darf natürlich nicht fehlen. Gerne wird auch Joloffreis aufgetischt. Dabei handelt es sich um ein Gericht aus Reis und Tomatenmark, das mit Fleisch oder Fisch serviert wird. Die Feiernden essen das Gericht normalerweise gemeinsam aus einem Topf und mit der Hand. Auch Eintöpfe mit Reis und Ziegenfleisch werden als Festmahl serviert.


Klar ist, Weihnachten in Ghana ist anders als in Deutschland. Aber nicht weniger schön.

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